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Gedichte

Ludwig Uhland: Gedichte - Kapitel 231
Quellenangabe
typepoem
authorLudwig Uhland
publisherVerlag Projekt Gutenberg-DE
titleGedichte
created20150819
modified20170601
sendergerd.bouillon@t-online.de und andere
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Romanze vom Recensenten

      Recensent, der tapfre Ritter,
    Steigt zu Rosse kühn und stolz;
    Ist's kein Hengst aus Andalusien,
    Ist es doch ein Bock von Holz.
Statt des Schwerts die scharfe Feder
    Zieht er kampfbereit vom Ohr,
    Schiebt statt des Visiers die Brille
    Den entbrannten Augen vor.
Publikum, die edle Dame,
    Schwebt in tausendfacher Not,
    Seit ihr bald barbarisch schnaubend
    Ein siegfried'scher Lindwurm droht,
Bald ein süßer Sonettiste
    Sie mit Lautenklimpern lockt,
    Bald ein Mönch ihr mystisch predigt,
    Daß ihr die Besinnung stockt.
Recensent, der tapfre Ritter,
    Hält sich gut im Drachenmord,
    Schlägt in Splitter alle Lauten,
    Stürzt den Mönch vom Kanzelbord.
Dennoch will er, groß bescheiden,
    Daß ihn niemand nennen soll,
    Und den Schild des Helden zeichnet
    Kaum ein Schriftzug rätselvoll.
Recensent, du Hort der Schwachen,
    Sei uns immer treu und hold!
    Nimm zum Lohn des Himmels Segen,
    Des Verlegers Ehrensold.
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