type | book |
booktitle | Der Wandsbecker Bote |
author | Matthias Claudius |
year | 1975 |
publisher | Insel Verlag |
address | Frankfurt am Main |
isbn | 3-458-31830-5 |
title | Der Wandsbecker Bote |
pages | 27 |
sender | gerd.bouillon@t-online.de |
firstpub | 1775 |
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Der Teutsche Merkur etc.
Von dem beliebten Teutschen Merkur ist herausgekommen des achten Bandes 1stes, 2tes und 3tes Stück. Auch diese Stücke sind sehr reichhaltig und mannigfaltig, an Buchhändler-Avertissements, Anzeigen, auch an Hymnen, Liedern, Auszügen aus erbaulichen Briefen, Übersetzungen und eigenen Aufsätzen etc. Das merkwürdigste ist die Fortsetzung der kritischen Nachrichten vom Zustande des Teutschen Parnasses; nicht als ob sie etwa besondre Merkwürdigkeiten von der deutschen neuen Literatur enthielte, sondern weil sie so lustig zu lesen ist. Man sagt, dieser Aufsatz rühre von dem Herrn Herausgeber selbst her; das ist aber so wenig, daß er vielmehr den Aufsatz nicht einmal vor Abdruck desselben kann gesehen haben, weil er sonst die lauten Schmeicheleien, die ihm darin gemacht werden, gewiß würde weggestrichen haben. Doch dem sei wie ihm wolle, so wird in diesen Nachrichten, nach vorläufigen Äußerungen, was ein Originalschriftsteller, Heerführer und Sektierer sei oder nicht sei, und nach einigen losen Wendungen über die Journalisten-Rotten, Klubs und Komplotts, kund und zu wissen getan wie folget: 1) Herr Hamann möge wohl ein Original-Schriftsteller sein, schreibe aber nonsensikalisch und chaotisch, und ahme Ideen des Merkurs nach; 2) desgleichen sei Herr Herder so ein dito, der in einem Buch mehr verdunkelt als aufklärt, in dem andern wie ein Zelot schreibt, und im dritten aus einer Hypothese alles herleitet; so gehöre 3) auch leider Herr Klopstock zu Hamanns und Herders Partei, habe aber doch einen erhabenen Geist, der in seiner neuen Prosa allzu gedrängt und zugespitzt, in seinen Vorschlägen chymärisch und in seinen Oden hochbrausend sich gebärdet; 4) Herrn D. Göthe widerfährt Gerechtigkeit, nur ist er durch eine leidige Sympathie zu jener Sekte hingerissen worden, davon sogar irgendwo ein gedrucktes Bekenntnis zu lesen ist; habe auch splenetische Stunden etc.; 5) die beiden Herrn Grafen zu Stolberg haben zwar Talente die in die Augen fallen, doch sie arbeiten sich in eine fremde Manier hinein; 6) wird Herr von Gerstenberg zwar gerühmt, doch auch nicht ganz ohne aber; und von Herrn Bürger, Miller, Hölty, Voß etc. wird viel wahres gesagt; 7) auch sogar S. T. Asmus der Bote wird nicht vergessen; er ist ein sehr geschäftiger Lobredner von Klopstock, und könnte sich, wenn er der leidigen Lobrednerei nicht so nachhinge, eigne Verdienste erwerben; so aber ist Hopfen und Malz an ihm verloren, zumal er die Grille hat, seine Nase in mystischen und ebenteuerlichen Unrat zu stecken, daraus denn am Ende freilich nichts kluges werden kann, u.s.w.
Wir haben keinen Auftrag, von wegen der andern Herren etwas zu erwidern, sie werden auch wohl, was ihnen zu Lob, Tadel oder zur Lehre gesagt ist, ganz still einstecken wollen; aber von wegen S. T. Asmus haben wir folgendes in Antwort zu vermelden: 1) Er befinde sich mit seinem ganzen Hause bis dato gottlob sehr wohl; 2) die Lobrednerei sei ein Naturfehler an ihm; übrigens sei es bloßer Zufall, daß er seinen Naturfehler grade zum Lobe von Hamann, Klopstock, Herder etc. etc. in Bewegung gesetzt habe, und könne das Unglück ebensogut einen andern Anführer von Parteien betroffen haben; 3) er danke ergebenst für die gütige Äußerung von nicht unwahrscheinlicher Erwerbung eigner Verdienste, bedaure aber dabei, daß, da seine Begriffe von Verdienst von den Begriffen des Teutschen Merkurs etwas abzugehen geneigten, er von dem wohlgemeinten Rat keinen Gebrauch machen könne; er bitte 4) gehorsamst, daß ihm von Zeit zu Zeit über die Kultur seiner etwanigen Anlage und besonders über die Mystik, von Weimar aus, Rat und Licht an Hand möge gegeben werden; und, da 5) der Teutsche Merkur einmal ein Buch für die Nachwelt ist, und seine, des Asmus, Werke nun herausgekommen sind, daß er doch in folgenden Stücken des Merkurs etwa mit einem halbblauen Auge davonkommen möge, angesehen er sich sonst leicht etwas zu Gemüt ziehen könnte; endlich 6) wünsche er dem Teutschen Merkur und dem Herrn Herausgeber und seinem Genio alles gutes, und danke für die rühmliche Anzeige von Herrn Bodens Übersetzung des Tristram Shandy, die er, der Asmus, auch gut finde.